Deutschland hat eine einzigartige Orgellandschaft. Der Orgelbau und die Orgelmusik in Deutschland wurden im Jahr 2017 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Orgelbauwerkstätten und die Orgeln in Häusern, Schulen, Konzertsälen und Kirchen im Freistaat Sachsen gehören dazu. Der Klangreichtum der Instrumente ist gekennzeichnet durch jahrhundertealte Tradition sowie kunsthandwerkliche Innovationen. Er wird erlebbar in kleinen und großen Orgeln bis hin zu Weltberühmtheiten. Viele Instrumente befinden sich in Denkmalgebäuden und stehen selbst unter Denkmalschutz. Sie wollen aber nicht verstauben, sondern gespielt werden, lebendige Klangräume sein und Räume mit Klang erfüllen, Menschen berühren. Allein in den Kirchen der Sächsischen Landeskirche stehen über ca. 1.450 Orgeln. Die meisten davon wurden in den letzten Jahrzehnten restauriert und befinden sich in einem sehr guten Zustand.
Orgelbaufirmen in Sachsen (Auswahl)
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Thomas Bartsch Orgelbau | Prohliser Str. 39 in 01237 Dresden
Hermann Eule Orgelbau GmbH | Wilthener Straße 6 in 02625 Bautzen | www.euleorgelbau.de
Wittgendorf | Julius Jahn 1869 II/P 23 | Steckbrief
Würschnitz | Christian Friedrich Raspe 1870 II/P 12 | Steckbrief
Orgeldatenbank OSRKASA
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In der sächsischen Landeskirche gibt es knapp 1.500 Orgelinstrumente, vom Positiv bis hin zur großen Domorgel. Mit der Orgeldatenbank ORKASA haben Orgelliebhaber die Möglichkeit, sich einen Überblick über die Vielfalt der sächsischen Orgellandschaft zu verschaffen.
Die Datenbank enthält umfangreiche Informationen zu Dispositionen, Veränderungen und orgeltechnische Daten. Eine Suchfunktion lässt Recherchen in großem Umfang zu.Link zur Orgeldatenbank ORKASA
Zum 01.03.2020 wurde die Orgeldatenbank (ORKASA) umgestellt, sodass die Oracle Java nicht mehr erforderlich ist. Voraussetzung zur Nutzung der Datenbank ist ab sofort die Installation der sellyApps unter diesem Downloadlink. Bitte wählen Sie die für Ihr Betriebssystem geeignete Variante und folgen Sie der Installationsanleitung.
Für Experten: Erweiterte Zugangsberechtigung
Fachleute, die tiefer in die Materie eindringen möchten, können eine erweiterte Zugangsberechtigung schriftlich beim Landeskirchenamt (Orgelwesen) beantragen. Wenn dem Antrag stattgegeben wird, kann ein Leserecht vergeben werden. Die Zugangsberechtigung wird personenbezogen erteilt. Institutionen als Ganzes können keine Zugangsberechtigung erhalten. Hinweise auf Fehler in den Daten können dem Landeskirchenamt, Herrn Tobias Haase, E-Mail: Tobias.Haase@evlks.de, gemeldet werden. Die Datenbank wird regelmäßig aktualisiert.
Weiterlesen auf der Seite der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens www.evlks.de
Orgeln
Silbermann – Jahn – Kreutzbach: Eine große Zahl historischer Orgeln prägen heute das Bild der Orgellandschaft Sachsen und ziehen jedes Jahr Liebhaber aus aller Welt an. Für Restaurierung und Bestandspflege sorgen die Orgelsachverständigen der Landeskirche.
Orgeln sind in sächsischen Kirchen seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert nachweisbar. Aufgrund sich wandelnder liturgischer und musikalischer Anforderungen, aber auch von Verlusten durch Brände, Kriege und nicht zuletzt den Braunkohletagebau stammen die ältesten, mehr oder weniger vollständig erhaltenen Instrumente erst aus dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts. Ihrer hohen Qualität und einem frühzeitig einsetzenden denkmalpflegerischen Bewusstsein ist dennoch der Erhalt einer großen Zahl historischer Orgeln zu verdanken. Diese prägen heute das Bild der Orgellandschaft Sachsen und ziehen jedes Jahr Liebhaber aus aller Welt an.
Von den 1450 Orgeln in den Kirchen der Sächsischen Landeskirche entstanden 80 im 18. Jahrhundert, 602 im 19. Jahrhundert und weitere 364 zwischen 1900 und 1945. Die meisten davon wurden in den letzten Jahrzehnten restauriert und befinden sich in einem sehr guten Zustand.
Trotz allen Wandels in der Geschichte liegt den meisten Instrumenten eine typische Form zugrunde, die von dem bedeutendsten der hier wirkenden Orgelbauer geprägt wurde: Gottfried Silbermann erlernte das Handwerk bei seinem älteren Bruder in Straßburg und kehrte 1710 nach Sachsen zurück. In seinem etwa 50 Werke umfassenden Schaffen verband er französische und sächsische Orgelbautraditionen zu einem wenig variablen, aber effizient herstellbaren Typenprogramm. Die außerordentlich hohe handwerkliche Qualität und allen damaligen Anforderungen genügende klangliche Gestaltung dieser Orgeln wurde für seine Schüler ebenso vorbildhaft wie für seine Konkurrenten.
Spätestens um 1830 arbeiteten die meisten sächsischen Orgelbauer sowohl im technischen als auch im klanglichen Bereich nach Silbermanns Prinzipien. Noch um 1900, als sich längst die neuen pneumatischen Systeme durchgesetzt hatten, bot das Hauptwerk vieler Orgeln mit einer lückenlosen Prinzipalpyramide und wenigen zusätzlichen Grundstimmen noch den typischen Aufbau von Silbermanns späten Werken. Lediglich im zweiten Manual, sofern es ein solches gab, hielten die neuen Flöten- und Streicherstimmen Einzug, die das romantische Klangideal des deutschen Orgelbaus dieser Zeit prägten.
Zu den innovativsten sächsischen Orgelbauern des 19. Jahrhunderts gehören Friedrich Nikolaus Jahn, Friedrich Ladegast und Richard Kreutzbach, aber auch zahlreiche weniger bekannte Werkstätten hinterließen qualitativ hochwertige Instrumente.
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