Auf dem Weg zu einem neuen Evangelischen Gesangbuch

Warum entsteht ein neues Gesangbuch?
Wer macht’s?
Liedvorschläge für das neue Gesangbuch
Die Geschichte des Gesangbuchs
Häufig gestellte Fragen zum Gesangbuch
Schick uns Dein Lied! (Umfrage 2021)
EG-FORUM (Umfrage 2023 an Multiplikatorinnen)

Unsere Landeskirche möchte das Singen in ihren Kirchgemeinden durch die Veröffentlichung von traditionellen und neuern Liedern (Entstehungszeit nach 2000) befördern. Die AG hat den Auftrag, dazu eine inhaltliche Vorlage zu erarbeiten. Die AG lebt von Menschen, die unterschiedlichste Erfahrungen und Einsichten einbringen. Viele Fragen sind zu klären: Welche Lieder gehören in einen Regionalteil? Auf welche Melodien wollen wir nicht mehr verzichten? Was hat sich in unseren sächsischen Kirchgemeinden mit ihren unterschiedlichen Frömmigkeitstraditionen bewährt? Welche neuen Lieder braucht es für Themenschwerpunkte (z.B. für Schulanfangsgottesdienste oder den Martinstag), zu denen bisher unser Liederkanon wenige Lieder aufweist?
Für die Entscheidung, ob vorgeschlagene Lieder in den Regionalteil aufgenommen werden sollen, gibt es eine Geschäftsordnung der AG zur Liedauswahl. Alle vorgeschlagenen Lieder werden gesungen und diskutiert. Am Schluss stimmen die Mitglieder der Arbeitsgruppe ab.

• Referat Gottesdienst und Amtshandlungen im Ev.-Luth. Landeskirchenamt (Leitung)
• Landeskirchenmusikdirektor/in
• Fachbeauftragte für Chor- und Singarbeit in der Arbeitsstelle Kirchenmusik
• Kirchenchorwerk der EVLKS
• Sächsische Posaunenmission e.V.
• Landesjugendmusikreferent/in im Landesjugendpfarramt
• Kirchgemeindekantor/in
• Hymnologie-Vertreter/in
• Hochschule für Kirchenmusik Dresden
• Evangelische Hochschule Dresden
• Referent/in des Landesbischofs
• Bezirkskatechet/in
• Ehrenamtsakademie der EVLKS

Zur Arbeitsgruppe gehören folgende Personen:

• Gottesdienstreferent des Landeskirchenamts Dr. Martin Teubner
• Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger
• Fachbeauftragte für Chor- und Singarbeit Martina Hergt
• Obmann des Kirchenchorwerks Ekkehard Hübler
• Landesposaunenwart Jörg-Michael Schlegel
• Carsten Hauptmann Referent für Popularmusik
• Kirchenmusikdirektorin Katharina Kimme-Schmalian (KBZ Chemnitz)
• Hymnologie-Dozent Christian Kollmar
• Prof. Stephan Lennig
• Prof. Jens Seipolt
• Pfarrer Matthias Fischer
• Bezirkskatechetin Susanne Stief (KBZ Leipzig)
• Dr. Kathrin Mette von der Ehrenamtsakademie

Für die Auswahl von Liedern und Gesängen hat sich die Arbeitsgruppe des sächsischen Regionalteils eine Geschäftsordnung gegeben und interne Auswahlkriterien formuliert. Diese Kriterien sind keine Ausschlusskriterien, sondern Prüfsteine, welche der Entscheidungsfindung der Arbeitsgruppe (Auswahl von Liedern) dienen sollen. Neben musikalischen und sprachlichen Qualitätsparametern sind Aktualität und der Praxisgebrauch für die gottesdienstliche Gemeinde im Blick.

Der Arbeitsgruppe ist es wichtig, dass die vorzuschlagenden Lieder in einem Regionalteil ein PLUS zum Liederkanon des Stammteiles darstellen z.B. in Bezug auf die inhaltliche Aussage oder stilistische Vielfalt oder den Bezug auf regionale Singpraxis bzw. Autorenschaft. Das Bewahren von liedgeschichtlich wichtigen Texten und Melodien sollte sich in einem ausbalancierten Verhältnis zu neuen Melodien und Texten nach 2000 abbilden. Auch Kanons und Singsprüche sind erwünscht oder Lieder zu Themen, die im Stammteil unterrepräsentiert sind z.B. Stationen im Kirchenjahr oder theologische Deutungen heilsgeschichtlicher Ereignisse oder Lebensstationen und Lebensbezüge.

Martina Hergt

In ihrer Sommersitzung 2023 beschloss die AG, sich mit dem Landesausschuss Gesangbuch der Ev. Luth. Kirche in Bayern zu treffen, um zu beraten, wie eine Zusammenarbeit ermöglicht werden könne.
Außerdem wurden Lieder zur Taufe, zum Schulanfang und zum Advent gesungen und diskutiert.

Wenn alles gut läuft und nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, werden Gemeindeglieder und Interessierte im Kirchenjahr 2028/29 ein neues Evangelisches Gesangbuch in den Händen halten, bekannte und neue Lieder singen und bewährte und innovative Texte lesen können. Dieses Ziel hat sich die Gesangbuchkommission der EKD gesetzt. In zahlreichen thematisch unterschiedlichen Ausschüssen und Arbeitsgruppen arbeiten diese 80 von ihren Landeskirchen und überregionalen Vereinen und Arbeitskreisen vorgeschlagenen Christinnen und Christen weit 2019 rege mit.

Im vergangenen Mai hat sich die Gesangbuchkommission in Wuppertal zu einer dreitägigen Besprechung getroffen. Hierbei wurde sich u.a. auf die Zusammenarbeit mit einer Grafikagentur verständigt sowie Grundlagen für das Zusammenwirken von Texten und Liedern im Gesangbuch bedacht.

Diejenigen Expertinnen und Experten, die sich mit der Liedauswahl beschäftigen, haben bisher alle Stamm- und Regionalteile des Evangelischen Gesangbuches sowie landeskirchliche Liedsammlungen und Ergänzungshefte wie unser „Singt von Hoffnung“ ausgewertet; das heißt, es wurden ca. 1600 Lieder geprüft. Nun heißt es, darüber hinaus eingereichte Lieder zu sichten und zu bewerten sowie ggf. Liedaufträge zu vergeben. Ziel ist, der Gesangbuchkommission im Januar 2024 eine Rankingliste vorzulegen.

Diejenigen Kommissionsmitglieder, die sich mit Andachtsformulare, poetischen Texten, Bibeltexten, Bekenntnissen, Geben, Hymnologie und Psalmen u.a. beschäftigen, haben sich in mehreren Arbeitsgruppen getroffen, um eine exemplarische Auswahl an Texten vorzubereiten, die unterschiedliche Frömmigkeitsstile und Textgenres abbilden. Es zeigt sich, dass das gedruckte Buch nur exemplarisch auf die Vielfalt und den Reichtum an Texten mit christlichen Bezügen verweisen kann und die Datenbank, die über eine App erschlossen werden wird, diese Vielfalt dann wiedergibt.

Diskutiert wird zurzeit auch die Benennung der Rubriken und die Dramaturgie der Anordnung von Liedern und Texten in den einzelnen Rubriken und Liedbuch-Abschnitten.

Wieder andere Expertinnen und Experten beschäftigen sich mit der Vermittlung der zu veröffentlichenden Lieder sowie mit Begleitpublikationen. Damit das neue Gesangbuch tatsächlich ins Singen und Muszieren führt, müssen Praxisprojekte insbesondere in der Erprobungs- sowie der Einführungsphase, die Erstellung heute angemessener Begleitpublikationen und die Erstellung einer Plattform, die sämtliche Informationen rund um das Gesangbuch, Projekte und Hilfestellungen für das aktive Singen angeschoben und umgesetzt werden. Dieses Projekt mit dem Arbeitstitel „FORUM Gesangbuch“, soll zum Gesangbuchjubiläum im Laufe des Jahres 2024 an den Start gehen.

Sowohl die EKD-Gesangbuchkommission als auch die Regionalgruppe nehmen wahr, dass eine hohe Partizipation am Entstehen des neuen Gesangbuches und hohe Erwartungen an ein digitales Gesangbuch gibt. Erstgenanntes wird in einer Erprobungsphase im Kirchenjahr 2024/25 möglich sein, Letztgenanntes steckt noch in den Kinderschuhen, da hier auch die gegenwärtige als auch die künftige Finanzierung Fragen aufwirft. Das Grunddilemma besteht darin, dass es keinen Anbieter auf dem aktuellen Markt gibt, der ein technisches Produkt in der für das neue Gesangbuch gewünschten Form anbietet.

Hinsichtlich des Regionalteiles wird nunmehr eine Zusammenarbeit mit der Ev.-Luth. Kirche Bayerns angestrebt. Erste Vereinbarungen sind getroffen worden. Wichtig wird dabei sein, dass die Frömmigkeitsstile und Traditionen der sächsischen und der bayrischen Landeskirche zum Tragen kommen und einen guten Zusammenhalt repräsentieren. Die sächsische Arbeitsgruppe hat bereits einige Lieder gesichtet und bewertet. Weitere Einsendungen von Liedvorschlägen an musik@evlks.de sind weiterhin gewünscht.

Zurzeit nehmen die Anfrage nach dem Erscheinungsdatum und dem Inhalt des neuen Evangelischen Gesangbuchs zu. Ein Bedarf an neuen Liedern bzw. an einem neuen Gesangbuch wird vermehrt gespiegelt. Es zeigt sich aber, dass die Veröffentlichung eines Gesangbuches ein hochkomplexer Prozess ist, der gut überlegt und abgestimmt werden muss. Als Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens befinden wir uns hier auf einem guten Weg, sowohl in der Regionalgruppe in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, als auch als Vertreterinnen und Vertreter in der EKD-Gesangbuchkommission.